Deutsches Psychotherapeutennetzwerk 

Umfrage zur Gesundheitscloud

Psychotherapeuten Netzwerk startet Umfrage zur Telematik und elektronischen Patientenakte unter den Versicherten! 

8.8.2019

Mit Vollgas und Druck betreibt Gesundheitsminister Jens Spahn die Digitalisierung der Medizin.

In der Bevölkerung, bei den Versicherten herrscht meist Unkenntnis darüber, was in einem Jahr mit ihren Daten passieren wird: das Speichern ihrer Gesundheitsdaten in einer vom Staat betriebenen Cloud. Und: bisher hat niemand die Versicherten gefragt, ob sie das überhaupt wollen. Es klingt unglaublich, aber es gibt bisher keine Untersuchung oder Befragung dazu, wie die gesetzlich schon auf den Weg gebrachte elektronische Patientenakte bei den Patientinnen und Patienten selbst ankommt.

Das im Mai 2019 gegründete Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk hat deshalb jetzt die überfällige Initiative ergriffen. Und eine Befragung gestartet, die genau das wissen will.

Netzwerk-Vorstand Dieter Adler, selbst Psychotherapeut, war erstaunt, dass seine Patienten nichts davon wußten: “Manche wollten das gar nicht glauben. Viele waren empört. Aber keiner wollte, dass seine Daten im Netz landen. Verständlich!”

In einer Datencloud, die von der Gematik GmbH, die überwigend im Staatsbesitz ist, betrieben wird, sollen bis Ende 2020 alle Patientendaten gespeichert werden. Dabei kann jeder Arzt frei die Daten der anderen Behandler einsehen, ohne die Patienten um eine Schweigepflichtentbindung bitten zu müssen. Bundesdatenschützer Ulrich Kelber hat deshalb schon Alarm geschlagen. Einen entsprechenden Prüfungsantrag hatte das Psychotherapeuten Netzwerk bereits im Mai an Kelber gesendet.

Als Antwort auf die “Datenoffenheit” der elektronischen Patientenakte hat das Netzwerk eine eigene Version der Patientenakte entwickelt, bei der der Patient selbst bestimmt, wer seine Daten sehen darf und wer nicht.

Um das Projekt elektronische Patientenakte umsetzen zu können, mussten alle Arztpraxen, Psychotherapeutenpraxen, Zahnarztpraxen in Deutschland an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen werden. Bald sollen noch Apotheken, Logopäden und Ergotherapeuten hinzu kommen.

Trotz Sicherheitsbedenken mussten sich auf Erlass von Gesundheitsminister Jens Spahn alle Behandler bis Juni 2019 an die für die elektronische Patientenakte notwendige Telematik Infrastruktur anschließen lassen. Trotz Strafandrohung haben sich nahzu die Hälfte der Behandler demZwangsanschluß bisher verweigert. Aus gutem Grund: Verheerende Sicherheitsmängel haben laut Einschätzungen wie von dem IT-Experten Jens Ernst dazu geführt, dass viele Arztpraxen gehackt wurden oder von Viren und Trojanern infiziert wurden.

“Nun wollen wir mal sehen, wie die Telematik und die elektronische Patientenakte bei den eigentlich Betroffenen, den Versicherten ankommt!” meint Netzwerk-Vorstand Dieter Adler.

Die Umfrage dauert nur wenige Minuten, ist anonym und steht online unter

 

www.umfrage-patientenakte.de

 

 

 

 

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